Die weibliche Emanzipation zeigt sich auch an der Stimme

Die weibliche Emanzipation zeigt sich auch an der Stimme

Weibliche Stimmen sind heute deutlich tiefer als noch vor Jahren. Das zeigt laut Michael Fuchs, Leiter der Sektion für Phoniatrie und Audiologie an der Leipziger Universitätsklinik die „Life“ Studie an gesunden Ewachsenen zwischen 40 und 80 Jahren. Es wurde festgestellt, dass biologische Faktoren, wie z.B. die Anatomie oder Hormone keinen Anteil an dieser Veränderung haben. Ergebnis „Das Rollenbild der Frau hat sich verändert“.

Bei dem Studienprojekt wurden u.a. festgestellt, dass Frauen heute im Schnitt mit 165 Hertz sprechen, der Abstand zur männlichen Stimme hat sich halbiert. „Das ist ein signifikanter Unterschied, der biologisch nicht zu erklären ist. Die männliche Stimme liegt weltweit im Durchschnitt bei 110 Hertz, die der Frauen bei 220 Hertz“, also eine Oktave höher, sagt Michael Fuchs.

Eine eher tiefere Stimme signalisiert Kompetenz, schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Generell empfinden Menschen sowohl bei Männern als auch bei Frauen tiefere Stimmen als angenehm. Höhere Stimmen hingegen wecken Beschützerinstinkte, oder drücken Unsicherheit aus.

Aufgrund des veränderten Rollenbildes sind Frauen heute selbstbewusster, beruflich erfolgreich, verdienen mehr Geld. Ihr soziales und berufliches Umfeld hat sich entsprechend verändert und damit sowohl bewusst als auch unbewusst die Stimmlage. Im Umgang mit Kindern kann man davon ausgehen, dass sie die tiefere Stimmlage übernehmen.

„In Japan haben Frauen die höchsten Stimmen weltweit, die hohe Stimme gilt dort als Schönheitsideal. Die tiefsten Stimmen haben Frauen in Skandinavien, Länder, in denen die Gleichberechtigung weit fortgeschritten ist.“