YES!WEEKLY #03

Weihnachten 2020 – Jahresrückblick – Manuela Schwesig – YES!CON 2020 – CALL-INs 2020 –
#Mutmacher – Anna Loos – Corona-Impfstoff

Liebe Freundinnen und Freunde, an Weihnachten schauen wir zurück. Besinnen uns. Nachdem wir den Stress der Vorweihnachtszeit hinter uns gelassen haben und zur Ruhe gekommen sind. Auf das, was gut war vor allem. Denn: Weihnachten wird gefeiert. Wir ruhen uns aus, sammeln unsere Kräfte. Kurz bevor wir in alter Frische in ein neues Jahr starten. Das ist das wunderbare an den Weihnachtstagen, oder? Wir zelebrieren das Leben. In bester Gemeinschaft. Normalerweise. Und wir von yeswecan!cer haben viel zu feiern, können in diesen Tagen zufrieden zurückblicken auf ein zwar in jeder Hinsicht schwieriges, dennoch aber auf ein für yeswecan!cer erfolgreiches Jahr 2020. Und das tun wir heute mit dieser dritten Ausgabe von YES!WEEKLY, dem Newsletter von yeswecan!cer.

Weihnachten 2020 in der Corona-Pandemie ist fast alles anders. Umso wichtiger scheint es mir, dass wir so gut es geht das Beste machen aus den kommenden Tagen. In genau diesem Sinne möchten wir erinnern an die Menschen, die wir verabschieden mussten in diesem Jahr. Wir alle im Team von yeswecan!cer wissen genau, was es bedeutet, dass viele unserer Freundinnen und Freunde jemanden verloren haben. Für einige ist es das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen. Uns allen ist, denke ich, klar, dass wir in Momenten der Ruhe so wie in ganz besonderer Weise an Weihnachten auch ganz besonders vermissen.
Alle, die mich kennen, wissen, wie wichtig es mir ist, gerade schweren Momenten schonungslos ehrlich, aber unverkrampft und mit möglichst viel Leichtigkeit zu begegnen. Deshalb engagiere ich mich für yeswecan!cer. Weil yeswecan!cer stark macht, angstfrei zu leben. Wer inne hält und sich sortiert, nachdenkt und sich erinnert, der macht sich bewusst, worauf es ankommt im Leben. Das ist wichtige Voraussetzung dafür, sich mutig dem Leben zu stellen. Anzunehmen, was alles zum Leben dazugehört. Ich möchte für die bevorstehenden Tage vorschlagen: Dass wir dabei niemals vergessen zu feiern, was schön war und ist und das Leben ausmacht. Verliert niemals Euren Humor. Bitte. Selbst, wenn eine Erinnerung schmerzvoll ist.

Ich freue mich, Euch YES!WEEKLY #03 rechtzeitig kurz vor Weihnachten 2020 präsentieren zu dürfen. Mit dem wir zurückblicken auf die YES!CON 2020: Unser Highlight in diesem Jahr, das dank der enormen Kraftanstrengung vieler trotz der Corona-Pandemie nicht nur unsere Erwartungen, sondern sogar unsere Hoffnungen weit übertroffen hat. Wir haben nachgefragt bei Manuela Schwesig, welche Resonanz es auf ihre Auszeichnung mit dem YES!Award 2020 gab. Und Stefan hat uns seine YES!APP-Geschichte zugeschickt, mit der er beschreibt, wie es zu seiner Mitwirkung auf der YES!CON gekommen ist.
Darüber hinaus geht es diesmal nur um ein fachliches Thema, das wir aufgreifen, weil es zurzeit alle bewegt. Selten gab es in 2020 so viele drängende Fragen mit einem CALL-IN zu beantworten wie am vergangenen Donnerstag, 17. Dezember: Weil wir alle uns in diesen Tagen mit der Frage auseinandersetzen müssen, welche möglichen Risiken von Krebspatient*innen bedacht werden müssen, bevor sie sich gegebenenfalls gegen Covid-19 impfen lassen.

Feiern bedeute für mich: Erinnern. An das Gute. Das Leben spüren. In aller Intensität. Also feiert Weihnachten, liebe Freundinnen und Freunde. So gut es eben geht. Es ist mir eine große Freude, dass ich Euch am Ende dieses außergewöhnlichen Jahres stellvertretend für das gesamte Team und den Beirat von yeswecan!cer wünschen darf:

Frohe Weihnachten. Besinnliche Weihnachtsfeiertage. Viel Kraft für den Jahresendschlussspurt und möglichst viel Freude Euch dann. Gesundheit und Zufriedenheit.

Alexandra von Korff
yeswecan!cer

Bitte schon jetzt vormerken: Die nächste YES!CON findet am Wochenende 18./19.9.2021 statt. Alle News dazu natürlich demnächst auch immer hier in YES!WEEKLY.

DREI FRAGEN AN: MANUELA SCHWESIG

Manuela Schwesig ist seit dem 4. Juli 2017 Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem Abitur absolviert Manuela Schwesig ein Studium an der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen mit dem Abschluss als Diplom-Finanzwirtin (FH). Seit Januar 2003 engagiert sie sich als Mitglied der SPD in der Politik, 2008 wird sie Ministerin für Soziales und Gesundheit, 2011 Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern. In der Zeit von Dezember 2013 bis 2017 ist Manuela Schwesig Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2017 wird sie zur Vorsitzenden der SPD in Mecklenburg-Vorpommern gewählt, seit November 2009 ist sie zudem stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. Neben zahlreichen Projekten gegen Extremismus gehören zu den vielen Themen, für die sie sich besonders engagiert einsetzt: Der Kampf gegen Kinderpornografie sowie der Schutz von Flüchtlingskindern. Am 10. September 2019 macht Manuela Schwesig öffentlich, dass bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde: Daraufhin tritt sie von allen Bundesämtern zurück, behält aber die Ämter der Ministerpräsidentin und Parteichefin von Mecklenburg-Vorpommern. Am 12. Mai 2020 gibt sie bekannt, dass sie die Krebstherapie gut überstanden hat und wieder genesen ist.

yeswecan!cer: Guten Tag, Frau Ministerpräsidentin, liebe Frau Schwesig. Bitte erlauben Sie eine Bemerkung vorab: Vielen, herzlichen Dank dafür, dass Sie in diesen besonderen Tagen mitten in der Corona-Pandemie kurz vor Weihnachten Zeit gefunden haben, auf unsere Fragen zu antworten. Es war uns wichtig, noch einmal nachzufragen, wie es Ihnen nach der YES!CON ergangen ist.
Sie haben den YES!Award 2020 für Ihren offenen Umgang mit Ihrer Krebserkrankung erhalten. Und Sie sind am 26. September 2020 zusammen mit Ihrem Mann und Teilen Ihres Teams extra nach Berlin angereist, um den Ring of Courage im Rahmen von Deutschlands erster digitaler Krebs-Convention YES!CON persönlich entgegenzunehmen – zu einem Zeitpunkt, als der Arbeitstag einer Ministerpräsidentin auch ohne Vorweihnachtsstress lang und intensiv war. Deshalb die erste Frage: Warum war und ist Ihnen eine offene Kommunikation zu Krebs so wichtig?

Manuela Schwesig: Mir hat der offene Umgang mit der Krankheit sehr geholfen. Ich habe unheimlich viel Zuspruch bekommen. Und ich wollte als Ministerpräsidentin keine Heimlichkeiten. Viele Menschen in Deutschland erkranken an Krebs, viele Frauen wie ich an Brustkrebs. Die Diagnose ist für die Betroffenen zunächst mal ein Schock. Mit anderen darüber zu sprechen kostet Überwindung. Und dagegen anzukämpfen ist eine Mammutaufgabe. Aber Es hilft, wenn man sieht: Ich bin nicht allein. Viele andere teilen mein Schicksal. Und sie kämpfen auch.

yeswecan!cer: Sie haben auf der YES!CON wunderbare, ergreifende Dankesworte gefunden. Wie war die Reaktion auf die Preisverleihung in Ihrem Umfeld?

Manuela Schwesig: Die war ausschließlich positiv. Es war ein bewegender Abend. Und es ist mir eine große Ehre, mit diesem Preis ausgezeichnet worden zu sein. Bitte machen Sie weiter mit Ihrem Engagement.

yeswecan!cer: Sie haben Ihre Brustkrebs-Erkrankung als den „schwersten Kampf Ihre Lebens“ bezeichnet. Was waren die wichtigsten Faktoren, dass Sie diesen Kampf gewinnen konnten, und was geben Sie anderen Erkrankten mit auf den Weg?

Manuela Schwesig: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Jede und jeder muss seinen eigenen Umgang mit einer solchen Krankheit finden. Ich hatte bestimmt auch Glück, aber ich habe den Rat meiner Ärzte konsequent befolgt. Außerdem habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, meine Krebserkrankung offen anzusprechen. Es lohnt sich immer zu kämpfen. Man kann sich nie ganz sicher sein: Aber in vielen Fällen kann Krebs besiegt werden.

yeswecan!cer: Danke vielmals, liebe Frau Ministerpräsidentin, nochmals für Ihre Zeit.

Manuela Schwesig: Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und viel Gesundheit! Und: Viele Grüße aus Schwerin.

Die bewegende Preisverleihung im betterplace Umspannwerk Berlin könnt Ihr hier noch einmal nacherleben.

„Ich finde wichtig, dass Manuela Schwesig den YES!Award bekommen hat, weil die Offenheit, mit der sie über ihren Krebs spricht, die Behutsamkeit, mit der sie ihre eigenen Sorgen thematisiert, der Pragmatismus, mit dem sie geregelt hat, was angesichts der Krankheit zu regeln war, die Sensibilität, die in ihrer Kommunikation über den Krebs zum Ausdruck kommt: all das und noch viel mehr trägt dazu bei, dass diejenigen, die mit Krebs – sei es als Patient*innen, Angehörige, Mediziner*innen oder Therapeut*innen – zu tun haben, bestärkt und gestärkt werden. Mehr noch: Manuela Schwesig hat das Thema Krebs in das Bewusstsein vieler Menschen, die es bisher verdrängt hatten, gerückt und einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung dieser Volkskrankheit geleistet.“ (Jochen Kröhne, Geschäftsführer von yeswecan!cer)

„Ich finde wichtig, dass Manuela Schwesig den YES!Award bekommen hat, weil es ihr gelungen ist, zahlreiche Betroffene zu ermutigen, ihre Isolation zu verlassen und offen über ihre Erkrankung zu sprechen. Sie hat vielen Menschen das Gefühl genommen, mit ihrer Erkrankung allein zu sein. Das genau ist auch das Anliegen von yeswecan!cer. Manuela Schwesig ist eine von uns. Sie hat ein Zeichen gesetzt. Deswegen war es mir ein Anliegen, ihr in tiefer Dankbarkeit den YES!Award – Ring of Courage zu verleihen.“ (Jörg A. Hoppe, Founder von yeswecan!cer und Initiator der YES!CON)

#dubistnichtallein

GESCHICHTEN AUS MUTLAND
YES!CON 2020

Das Event des Jahres: 120 Speaker auf 2 Bühnen, tolle Workshops und unvergessliche Magic Moments. Das war die YES!CON 2020.

Krebs-Betroffene, Mutmacher*innen, prominente Gäste aus Medizin, Wirtschaft, Politik, Medien und Kultur trafen sich am letzten September-Wochenende 2020 in Berlin: Zu Deutschlands erster digitaler Krebs-Convention, die von insgesamt rund 40.000 Zuschauern verfolgt wurde. Das Get-together für Mit- und Mutmacher*innen, das mit seinen zahlreichen, innovativen und digitalen Angeboten alle Interessierten öffentlichkeitswirksam zusammengebracht hat, um einen angst- und tabufreien Umgang mit Krebs zu fördern und das Thema Krebs in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.
Und auf dem Weg hin zu diesem Ziel hat die YES!CON uns eindrucksvoll vorangebracht: Am YES!CON-Wochenende wurde aus einer Gemeinschaft ein Movement, eine Bewegung. Zahlreiche Fernsehsender und Radiostationen, überregionale Zeitungen und Zeitschriften haben über die YES!CON berichtet. Wir sehen uns deshalb auf einem guten Weg vorangekommen, ein verändertes, neues Bewusstsein für Krebs in der Mitte unserer Gesellschaft zu etablieren.

Aber das Wichtigste waren die Menschen, ohne die die YES!CON nicht ein solcher Erfolg geworden wäre: Wie großartig die Stimmung auf der YES!CON war, vermittelt sich am besten mit unserem Aftermovie.

Verpasst? Gibt’s nicht! Alle Panels, Workshops und Magic Moments könnt Ihr Euch in unserer Mediathek anschauen. Krebs nach Corona, Vorsorge, Storytelling, Inklusion am Arbeitsplatz, Personalisierte Medizin, Krebs und Sexualität, Männergesundheit, Unheilbar krank, Krebs und Familie; Workshop Hautpflege, Workshop Achtsamkeit, Workshop Tuchbinden. Um nur einige der Themen aufzulisten, denen sich die YES!CON ausführlich widmete. Jede und jeder findet hier sein eigenes, persönliches Highlight.

Aber verpasst keinesfalls die ganz besonderen, Magic Moments auf der YES!CON:

Schiller „Morgenstund“
Am ersten Abend der YES!CON feierte dieses einzigartige Projekt Premiere! Christopher von Deylen aka Schiller präsentierte das Musikvideo zu seinem Song Morgenstund, an dem Betroffene, #Mutmacher und Unterstützer von yeswecan!cer mitgewirkt haben: Die gemeinsam zum größten Mutmacher-Chor der Welt zusammengefunden haben.

Axel Prahl „Du bist nicht allein“
Als krönenden Abschluss der YES!CON bringt Axel Prahl das Motto der ersten digitalen Krebs-Convention by yeswecan!cer auf die Bühne: Gemeinsam mit dem Inselorchester singt der Tatort-Kult-Kommissar Du bist nicht allein – eine Cover-Version des Roy Black Klassikers aus dem Jahr 1966, die Axel Prahl 2011 aufgenommen hat. Ein klangvolles Finale für ein Wochenende unter Mutmacher*innen!

CALL-INs 2020

Jeden Donnerstagabend heißt es: Eure Fragen. Unsere Experten. Immer um 18 Uhr informieren hochkarätige Fachleute zu wechselnden Themen live auf Facebook, auf YouTube und in der YES!APP. Dann ist Zeit für alle Eure Fragen zu den Themen, die Euch unter den Nägeln brennen. Ohne Euch wären die CALL-INs nicht so spannend. Ihr schickt Eure Fragen vorab, gerne auch als maximal 1 Minuten langes Video, an call-in@yeswecan-cer.org oder Ihr stellt Eure Fragen live in der YES!APP. Wir sorgen für die Antworten.

52 Wochen hatte das Jahr 2020: In der YES!APP findet Ihr 32 CALL-INs zu 32 unterschiedlichen Themen, mit denen wir uns seit Ende März 2020 intensiv auseinandergesetzt haben; zudem findet Ihr die letzten 20 CALL-INs auf dem YouTube Kanal von yeswecan!cer. Die Liste der Themen, die in 2020 behandelt wurden, ist so lang … Besser, Ihr schaut selbst noch einmal nach. Und entscheidet, was Euer Highlight 2020 war.

Neben Daniela NoackBianca Nawrath und Norman Rossberg moderiert Julia Josten regelmäßig unsere CALL-INs. Julias Highlight 2020:

„In besonderer Erinnerung habe ich natürlich mein erstes CALL-IN zu „Krebs im Kopf“ Anfang Mai dieses Jahres mit Prof. Dr. Martin Glas. Ich bin ja eher zufällig zu yeswecan!cer dazugekommen und war sofort sehr beeindruckt von dem enormen Zuspruch, den das CALL-IN hatte. Die Beschäftigung mit den Themen, die wir in den CALL-INs behandeln, bereichert mich auch menschlich. Mein persönliches Highlight 2020 war der CAL-IN zum Thema Der Weg ist das Ziel – Unheilbar krank. Jede einzelne Geschichte mit ihren vielen, erfahrungsgesättigten Tipps, die während des CALL-INs erzählt wurden, um anderen Betroffenen Mut zu machen, haben mich tief bewegt. So ein CALL-IN ist ja im Grunde eine reichlich exklusive FirstClass-Sprechstunde: Und es fühlt sich gut an für mich, ein klein wenig dazu beizutragen weiterzuhelfen. Denn das spürt man in den CALLs: Dass sie sinnvoll sind. Und: Ja! Dieses Gefühl ist wunderbar für mich.“

RÜCKBLICK auf den CALL-IN vom 17. Dezember 2020
THEMA: Corona-Impfstoff – Eine Chance für Krebspatient*innen?

Die Corona-Impfstoffe machen vielen Menschen Hoffnung auf ein normales Leben ohne Masken und soziale Isolation. Gerade Krebspatient*innen mit einem geschwächten Immunsystem macht jedoch genau diese Situation Angst. Viele fragen sich: Sind die neuartigen Impfstoffe eine Lösung? Wann empfiehlt sich eine Impfung und wann nicht? Wie effektiv ist das Vakzin bei Krebspatient*innen und wie groß ist die Gefahr von allergischen Reaktionen? Diese und viele weitern aktuelle, brisante Fragen beantwortete Prof. Dietger Niederwieser, der Krebsforscher und langjährige Chefarzt für Hämatologie am UKL Leipzig, im Gespräch mit Daniela Noack und Bianca Nawrath.

Seit dem 21. Dezember 2020 ist der erste Impfstoff gegen Covid-19 europaweit zugelassen, in ganz Deutschland laufen die letzten Vorbereitungen, um flächendeckend Impfungen schnellstmöglich für so viele Menschen wie irgend möglich anbieten zu können. In kurzer Zeit entwickelt, können wir uns trotzdem darauf verlassen, dass die Impfstoffe sinnvoll und medizinisch sicher sind, so Prof. Niederwieser. Im CALL-IN informierte er allgemein über und unterscheidet zwischen verschiedenen Formen wie aktiver von passiver Impfung. Zwar gelten Krebspatient*innen als so genannte Risikopatient*innen. Gleichwohl werden sie nach derzeitiger Planung nicht bevorzugt behandelt bei der Priorisierung: Um jedwedes Impfrisiko zu minimieren. Angeregt durch zahlreiche Fragen zu Chancen und möglichen Risiken der Corona-Impfstoffe für Krebspatient*innen wird im CALL-IN deutlich: Impfungen dürfen nur bei intaktem Immunsystem vorgenommen werden – also nur, wenn genügend weiße Blutkörperchen vorhanden sind. Leider lässt sich nicht allgemein gültig bestimmen, welche Krebsart in welcher Phase der Therapie eine Impfung zulässt. Da nicht jede Krebstherapie zu jedem Zeitpunkt der Behandlung das Immunsystem angreift oder schwächt, gilt es in jedem Fall, in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt genau zu prüfen, ob genügend weiße Blutkörperchen vorhanden sind. Ob und wann im diagostisch-therapeutischen Verlauf einer Krebsbehandlung, in einer stabilen Phase der Behandlung, eine Impfung gegen Covid-19 möglich ist, kann nur ganz individuell mit Blick auf den konkreten Einzelfall entschieden werden. Extreme Vorsicht ist jedoch grundsätzlich immer geboten, wenn allergische Reaktionen nicht ausgeschlossen werden können.

Spannend? Hier geht’s direkt zum Video

Bitte schon jetzt vormerken: Am Donnerstag, 14. Januar geht’s 2021 weiter mit einem CALL-IN zum Thema: Mutmacher – Was leisten Selbsthilfe-Initiativen? Schickt schon jetzt Eure Fragen, gerne auch als maximal 1 Minuten langes Video, an: call-in@yeswecan-cer.org. Und vorher gibt’s in der nächsten Ausgabe von YES!WEEKLY am ersten Dienstag 2021 einen Ausblick auf die CALL-INs in den ersten Wochen im neuen Jahr.

MITMACHEN UND MUTMACHEN
Das Leben findet einen Weg

Was Yvonne erlebte, ist Horror und Wunder in einem. 2015 bekommt Yvonne, damals 38, die Diagnose Brustkrebs. Nach zwei OPs folgt die erste Chemo, die Yvonne nicht verträgt. Es stellt sich heraus, dass sie schwanger ist. Gegen den Rat ihrer Ärzte beschließt sie, das Kind zu bekommen. Und tatsächlich: Nach unglaublichen 16 weiteren Chemos schenkt Yvonne der kleinen Zoè-May das Leben. Mittlerweile ist Yvonnes Tochter drei Jahre alt. In diesem Jahr mussten wir uns von Yvonne verabschieden, die 2020 leider verstorben ist. Aber: Wir behalten sie in Erinnerung als eine mutige Frau, die ihren Weg gefunden hat und konsequent gegangen ist. Wir bewundern Yvonnes Stärke und ihren Durchhaltewilen, mit dem sie uns inspiriert. Wir werden sie vermissen. Wenn wir uns erinnern. Ihre Geschichte wird uns immer daran erinnern, dass nicht alles, was hoffnungslos scheint, hoffnungslos ist. So, wie Zoè-May einen Teil ihrer Mutter weiterleben lassen wird.

Von Yvonne und vielen anderen unserer Mutmacher*innen mussten wir uns in diesem Jahr schmerzhaft verabschieden. Wir werden Euch nicht vergessen, danken Euch für alles und schicken Euren Lieben ganz viel Kraft – gerade jetzt.

WISSENSWERTES
In eigener Sache

Viele einzelne Patient*innen, Vereine und Projekte setzen sich schon lange für eine veränderte, authentische, offene und positive Kommunikation rund um das Thema Krebs ein und teilen ihre Krankheitsgeschichten in Blogs, auf Facebook, Instagram oder einem eigenen YouTube Kanal. Mit ihren Erfahrungen und Tipps geben sie Betroffenen Orientierung und praktische Lebenshilfe und vermitteln Hoffnung und Zuversicht.

Diese vorbildhaften #Mutmacher*innen unterstützen wir von yeswecan!cer: Indem wir eine zentrale gemeinsame Plattform geschaffen haben, um Awareness und Attention zu schaffen. Uns alle verbindet unsere Mission. Wir möchten spürbar werden lassen: #dubistnichtallein. An Krebs erkrankte Menschen und deren Angehörige unterstützen wir, indem wir die Kommunikation von Betroffenen untereinander fördern zum Zwecke des informationellen Austauschs sowie zur Selbsthilfe. Vor allem durch die YES!APP sowie durch öffentlichkeitswirksame Aktionen und Veranstaltungen wie die YES!CON. Denn Aufgabe von yeswecan!cer ist es auch, mediale Reichweite für unser gemeinsames Anliegen zu optimieren. Deshalb stellen wir in unserer #Mutmacher-Galerie alle Menschen öffentlichkeitswirksam heraus, die den couragierten Kampf gegen die Krankheit Krebs öffentlich machen. Ihr kennt jemanden, der unsere Galerie erweitern kann oder Ihr seid selbst als #Mutmacher*in aktiv? Dann schreibt uns an mail@yeswecan-cer.org mit einem quadratischen Foto und einer Biografie. Denn: Derzeit arbeiten wir bei yeswecan!cer intensiv daran, mit einer neuen, gemeinsamen Kommunikationsplattform #Mutmcher*innen noch besser sichtbar zu machen.

SCHNELL NOCH EIN TIPP:

Nicht verpassen: Heute, am 22. Dezember, läuft zum letzten Mal in diesem Jahr 2020 um 21:50 Uhr auf SKY One, SKY Ticket (in Deutschland), SKY X (in Österreich) und auf Abruf via SKY Q die Doku-Reihe Her Story: Mit einem Portrait von Anna Loos. „Her Story“ hat Powerfrauen ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Exklusiv zeigt die Reihe glamouröse, aber auch intime, emotionale und nachdenkliche Momente im Leben ganz besonderer Menschen. Nach den prominenten yeswecan!cer-Unterstützerinnen Sarah Wiener und in der vergangenen Woche Stefanie Giesinger gewährt nun Anna Loos Einblick in ihr Leben. Alle drei berichten nicht nur von Erfolgen und Rückschlägen, sondern erzählen vor allem davon, was sie bewegt, wofür sie stehen und wofür sie kämpfen. Anna sagt: „Alles, was ich erlebt und gemacht habe, macht mich aus.“ Stefanie Giesingers Story könnt Ihr auf Ihrem YouTube Kanal anschauen. „Her Story“ wird 2021 fortgesetzt mit Porträts von Dunja Hayali, Bibiana Steinhaus und Sarah Kuttner. Ein Tipp für alle SKY-Abonnenten und die, die es jetzt schnell werden möchten.

DU BIST NICHT ALLEIN!
YES!APP-Geschichten

Über die YES!APP haben Stefan und Norman zusammengefunden. Stefan hat uns geschrieben: Der YES!APP verdanke ich den Kontakt zur und meine anschließende Teilnahme an der YES!CON Ende September in Berlin. Die App habe ich irgendwann im Februar 2020 installiert. Kurz darauf schrieb mich Norman über den Chat an und fragte, welchen Krebs genau ich hätte. Ich hatte zunächst nur „sonstiges“ auswählen können, da meine Krebsart „Peniskrebs“ zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgeführt war. Das änderte sich unmittelbar nach unserem Kontakt. Und zumindest einen weiteren Peniskrebs-Patienten habe ich so schon ausfindig machen können. Den nächsten Kontakt zu Norman hatte ich Ende Juni – und das ist eine Geschichte für sich: Es war der 30. Juni 2020 und ich saß völlig erschöpft im Krankenhaus. Keine Sorge, gute Nachrichten: Ich war gerade Vater geworden! Am frühen Nachmittag saßen meine Frau, unsere kleine Tochter und ich im Krankenzimmer und dösten vor uns hin, als ich eine Nachricht aufs Handy bekam. Irgendwas in der YES!APP. Das muss jetzt warten, dachte ich, und wischte die Benachrichtigung zur Seite. Erst 6 Wochen später schaute ich mal wieder in die App und registrierte die Nachricht von Norman. Es handelte sich um eine Anfrage für die YES!CON. Norman fragte mich, ob ich nicht als Speaker dabei sein möchte. Ich freute mich, fragte mich aber auch, ob meine Zusage zu spät kommt. Schließlich waren schon 6 Wochen vergangen. Kurzum: Es war nicht zu spät. Norman leitete mich an Alexandra von Korff weiter, mit der ich alle Einzelheiten besprach. Schließlich fuhr ich zur YES!CON und war Teil des Panels „Schweigen für die Prostata“. Ich hatte ein tolles Wochenende mit vielen inspirierenden Begegnungen, darunter Alexander Greiner, der mich einerseits durch sein Buch sehr inspiriert hat und andererseits kurz darauf für das Kurvenkratzer-Magazin interviewte. Und die Begegnung mit Matthias Thönnessen ist der Grund dafür, warum ich jetzt beim „Movember“ mitgemacht und immerhin 400,00 Euro an Spenden eingesammelt habe.

Ich bin im Nachhinein sehr zufrieden, froh und glücklich, dass ich dabei sein durfte! Das alles wäre ohne die YES!APP wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Dankeschön. Lieber Stefan. Für Deine Geschichte.

Übrigens: Stefan schreibt einen Blog mit allerlei Realitätärä, wie er das nennt. Super spannend, finden wir: Schaut doch mal hier vorbei.

Schickt uns Eure YES!APP-Geschichten!
Welche Begegnungen verdankt Ihr der YES!APP? Welche Freundschaften habt Ihr hinzugewonnen? Wie habt Ihr Euch kennengelernt? Und vor allem: Welche Inspiration verdankt Ihr den Menschen, die Ihr ohne die YES!APP möglicherweise nie kennengelernt hättet? Bitte teilt Eure Erlebnisse mit uns. Schreibt uns, wie die YES!APP Euch hilft, wie sie Euch stark und mutig macht. Wir freuen uns über jede Mail an news@yeswecancer.org. #strong2gether

FÜR EURE WATCHLIST
Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Alle Weihnachtsgeschenke zusammen? Wenn Ihr noch nicht alles beieinander habt: Dann werft jetzt aber ganz schnell einen Blick auf die Watchlist auf der Webseite von yeswcan!cer mit Buchempfehlungen und Filmtipps. Jeder Tipp ist kurz beschrieben, so dass Ihr einen guten ersten Eindruck gewinnt. Für eine schnelle Entscheidung. Und obwohl alle Titel auf der Watchlist empfehlenswert sind, möchten wir auch heute einen Titel herausheben.

„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Schilddrüsenkrebs und keinen Bock auf Selbsthilfegruppen hat. Sie weiß, dass sie bald sterben wird. Aber sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Augustus trifft, den alle nur Gus nennen. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Augustus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme – und verlieben sich ineinander, trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Augustus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels Lieblingsbuch, der selbst sein Kind an die Krankheit verloren hat. Schon in Erscheinungsjahr 2012 wurde „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ als Kultroman und künftiger Klassiker gehandelt. In Deutschland ist das Buch längst Schullektüre. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod: bewegend, erheiternd und ermutigend. Bei aller unbeschreiblichen Traurigkeit der Geschichte. Zwei Jahre später wurde das Buch erfolgreich verfilmt. Wer das Buch noch nicht gelesen, den Film noch nicht gesehen hat: Der hat etwas verpasst. Die Verfilmung des Bestellers von John Green ist wie der Roman uneingeschränkt zu empfehlen. Auch für Erwachsene. Ein perfektes LastMinute-Weihnachtsgeschenk.

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Roman, Hanser Verlag 2012
Hardcover, 288 Seiten, € 18,00 [D]
Taschenbuch, 336 Seiten, € 9,95 [D]

WEITER GEHT’S …

Die nächste Ausgabe von YES!WEEKLY versenden wir nach einer kurzen Weihnachtspause unmittelbar nach dem Jahreswechsel am Dienstag, 5. Januar 2021. Ganz ähnlich, wie wir zurückgeschaut haben kurz vor den Weihnachtstagen, blicken wir in YES!WEEKLY #04 zu Beginn des neuen Jahres nach vorne rund um den Themenschwerpunkt Zukunft. Freut Euch auf unseren Ausblick auf die CALL-INs in den ersten Wochen und erste Infos zur YES!CON 2.0 im neuen Jahr. Beim Thema „Impfen bei Krebs“ bleiben wir dran, versprochen. Wenn Euch diese Ausgabe von YES!WEEKLY gefallen hat: Macht bitte Werbung für uns. Und schreibt uns, was wir noch besser machen können. Jede E-Mail an news@yeswecan-cer.org wird beantwortet.
Kommt bestens rüber ins neue Jahr!