YES!WEEKLY #04

Zukunft – Nachgefragt – Smart Hospital – Krise als Chance – CALL-INs 2021 – YES!CON 2.0 – YES!APP – Europa gegen den Krebs – Kein Netz!

Liebe Freundinnen und Freunde, das neue Jahr kann nur besser werden! Oder? Das Corona-Jahr 2020 liegt schließlich hinter uns. In dem beinahe alles anders war. Wir mussten selbst an Weihnachten auf Abstand gehen, haben das gewohnte Miteinander in unseren Familien und mit Freunden entbehrt und vermisst. Weite Teile unseres Alltags stehen still oder sind wenigstens radikal entschleunigt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals mit einem Jahreswechsel so viele Hoffnungen verbunden wurden wie mit dem Beginn des neuen Jahres 2021. Unter anderem darauf, dass die Impfstrategie im Kampf gegen Covid-19 erfolgreich ist – und wir endlich Schritt für Schritt wieder ein soziales, buntes Leben führen können.
„Krisen haben die Möglichkeit, dass die Welt wieder neu wird und wir uns in ihr neu erfühlen und erfinden. Wir werden enttäuscht. Dadurch kommen wir näher an die Wahrheit.“ So der Zukunftsforscher Matthias Horx in seiner Keynote zur der Eröffnung der YES!CON 2020 über Krisenerfahrungen durch die Corona-Pandemie – und bei Krebs. In krisenhaften Lebenssituationen erkennen wir Chancen immer dann, wenn wir aufräumen mit Fehleinschätzungen. Das berichten auch viele unserer #Mutmacher*innen, die sich offensiv dem Kampf gegen den Krebs stellen und ihr Leben nach der Krisenerfahrung neu ausrichten. Wann bedeutet Krise auch Chance? Wie können wir diese Chancen nutzen?

Heute darf ich den Einstieg in YES!WEEKLY #04 zum Themenschwerpunkt Zukunft übernehmen. Mit der ersten Ausgabe 2021 unseres Newsletters schauen wir nach vorne: Wir berichten davon, dass und wie wir die YES!APP umfassend weiterentwickeln werden. Dabei sind wir besonders motiviert: Nachdem im vergangenen Jahr eindrücklich deutlich geworden ist, was durch digitale Kommunikationstechnik möglich ist – und was nicht. Neben der YES!APP steht die YES!CON 2.0, die wir intensiv vorzubereiten begonnen haben, im Zentrum unserer Aktivitäten in diesem Jahr. Weil neben aller Technik die persönliche Begegnung unabdingbar ist. In diesem Zusammenhang erinnern wir zum Start des neuen Jahres in dieser Ausgabe von YES!WEEKLY an die inspirierenden Worte von Matthias Horx – und sprechen mit Prof. Dr. Jochen A. Werner über seine Zukunftsvision eines Smart Hospitals.

Im alten Jahr war vieles gut! Trotz aller Einschränkungen. Das sollten wir nicht vergessen. Wir haben Wege gefunden, uns in der Krise nah zu sein. Wir haben Kontakt gehalten und zusammengehalten dank moderner Kommunikations-technik. Sind uns optimistisch begegnet. Das Motto von yes!wecancer war trotz Corona erlebbar: Du bist nicht allein! Ich habe die Hoffnung, dass viele gute Erfahrungen, die wir während der Corona-Pandemie gesammelt haben, unsere Welt und unser Zusammenleben künftig verändern und ein kleines Stück weit zum besseren wenden werden. Denn: Gemeinsam über sich selbst hinauszuwachsen – das ist die Erfahrung, die Menschen in einer Krise wie auch bei einer Krebserkrankung machen können. Matthias Horx findet dafür die Worte: „Wenn Menschen groß und lebendig werden, dann entsteht Zukunft.“
Es ist mir eine Freude, dass ich Euch stellvertretend für das gesamte Team und den Beirat von yeswecan!cer an dieser Stelle wünschen darf: Einen guten Start in ein hoffnungsvolles Jahr 2021. Lasst uns im neuen Jahr gemeinsam über uns hinauswachsen.

Tobias Korenke
Sprecher von yeswecan!cer

Bitte schon jetzt vormerken: Die nächste YES!CON findet am Wochenende 18./19.9.2021 statt. Alle News dazu natürlich demnächst auch immer hier in YES!WEEKLY.


DREI FRAGEN AN: PROF. DR. JOCHEN A. WERNER

Prof. Dr. Jochen A. Werner ist seit 2015 Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen, zudem ist er Beirat im Advisory Board von yeswecan!cer; zum Verbund der Universitätsmedizin am Standort in Essen gehören 15 Einzelunternehmen. Zuvor war Prof. Werner Ärztlicher Direktor des Marburger Universitätsklinikums und in der Geschäftsführung des Universitätsklinikums Gießen/Marburg (UKGM).
Prof. Werner bezeichnet sich selbst als Medical Influencer: Er ist regelmäßig in seinem YouTube-Kanal Digi Health Talk zu sehen und jeden Werktag im Podcast DUB-CHEFVISITE „Diagnose: Zukunft“ zu hören. Seit 2015 fokussiert er seine Vortragsaktivitäten auf Fragestellungen zur Digitalisierung und hierbei vor allem zum Faktor Mensch bei der digitalen Transformation. Prof. Werner ist ein Visionär, der die Essener Universitätsmedizin, einen Klinikverbund  mit rund 8.500 Beschäftigten, in ein Smart Hospital überführen möchte. Mehr Infos hier.

yeswecan!cer: Guten Tag, Prof. Werner. Sie sind Botschafter von yeswecan!cer. Und Sie blicken auf beeindruckende, innovative Weise in die Zukunft. Auch Ihr Arbeitsstil scheint sich von dem anderer Klinikdirektoren zu unterscheiden. Sie haben hierfür einen neuen Begriff geschaffen: den des Medical Influencers.
Deshalb die erste Frage: Wie muss ich mir den Alltag eines Medical Influencers vorstellen?
Prof. Werner: Also: Zuerst und zuletzt bin ich natürlich Ärztlicher Direktor einer der größten Kliniken in NRW – mein Alltag wird davon bestimmt, dass ich ein Krankenhaus leite. Ich fing an, mich für soziale Medien zu interessieren, um meine Mitarbeiter*innen besser informieren zu können – aber auch, weil wir in Essen über unsere Klinik hinausschauen. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass das deutsche Gesundheitswesen in seiner augenblicklichen Form nicht zukunftsfähig ist. Meine Aktivitäten in den sozialen Medien sind mir wichtig – sie begleiten meinen gesamten Arbeitsalltag: Weil sie mir dabei helfen, meine Idee eines Smart Hospitals in die Breite zu tragen und zu diskutieren. Natürlich bin ich auch auf Kongressen unterwegs. Als Medical Influencer kann ich jedoch besonders schnell und gut Themen nach vorne bringen, die mir wichtig sind. Und Social Media hilft mir dabei, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.
Wir haben Formate wie den „Digi Health Talk“ mit inzwischen über 150 Beiträgen in Kooperation mit Prof. Matusiewicz von der FOM hier in Essen entwickelt, die eine Brücke zwischen Krankenhausmedizin und Gesundheitswesen schaffen. Wir verknüpfen die Bereiche Gesundheit und Wirtschaft, zeigen Problemstellungen auf und diskutieren Lösungsansätze. Darüber hinaus bin ich dank Social Media besonders nah bei Betroffenen und Patient*innen, die wir immer mit einbeziehen in unsere Überlegungen. Ich habe so viele fantastische Begegnungen vor allem auch mit jungen Menschen und deren Ideen … woraus ich eine enorme Inspiration, viel Kraft und einen erheblichen Teil meiner Motivation für unsere Mission schöpfe.

yeswecan!cer: Woran fehlt es dem deutschen Krankenhauswesen?
Prof. Werner: Es fehlt im Krankenhauswesen an Menschlichkeit, Wertschätzung, Achtsamkeit und Leadership. Na ja. Typisch deutsch, wenn ich das sagen darf, ist die Grundhaltung: Einmal Weltmeister, immer Weltmeister. Wir haben immer noch eines der besten Gesundheitssysteme weltweit, steigen aber stetig ab. Die Behandlungsqualität, die medizinische Versorgung der Patient*innen ist in Deutschland immer noch gut – das ist gar keine Frage. Aber wenn Sie auf das schauen, was ich das Gesamtbild nenne. Also, bei Patient*innen bleibt nach einem Krankenhausaufenthalt auch im Kopf: Wie freundlich war das Personal, wie zeitnah wurden Termine vereinbart, wie lang waren Wartezeiten. War der Wartebereich zugig? Wie gut ist das Essen gewesen? Wie war die Betreuung und die Kommunikation mit meinen Angehörigen? Und insbesondere bei diesen soften Faktoren ist viel Luft nach oben in Deutschland. Im Bereich der Digitalisierung, die die entsprechenden Prozessabläufe optimieren kann, hinken wir in Deutschland 20 Jahre hinterher.
Deshalb unsere Idee eines alle Klinikbereiche vernetzenden Smart Hospitals: Das Smart Hospitals ist viel stärker als bisherige Kliniken ausgerichtet auf die Menschen als Patient*innen und als Mitarbeitende – die Digitalisierung, die wir in Essen nachdrücklich und ganzheitlich vorantreiben, ist hierfür lediglich Mittel zum Zweck. Der Mensch, seine Menschlichkeit muss im Mittelpunkt einer empathiegeleiteten Krankenhausversorgung stehen. Wir müssen humaner werden und in gleicher Weise wirtschaftlich erfolgreich sein. In einer Zeit, in der die Medizin durch die demographische Entwicklung und die Dynamik der Digitalisierung den größten Wandel aller Zeiten erlebt. Auch wegen eines Pflegenotstandes in Deutschland, der schon lange vorhersehbar war. Deshalb betrachte ich das Smart Hospital als Steuerungsplattform für ein sektorenvereinendes neues Gesundheitswesen.

yeswecan!cer: Was kann Digitalisierung leisten – und was nicht?
Prof. Werner: Die Digitalisierung wird die Diagnostik in eine andere Dimension befördern: Die medizinische Diagnosefähigkeit wird in Zukunft viel besser, viel genauer sein. Durch das Zusammenführen von Daten aus allen Bereichen vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt werden wir neue Krankheiten entdecken, ganz neue Behandlungsmethoden entwickeln können. Hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel: Die dazu beitragen wird, hypothesenfrei zu analysieren und zu diagnostizieren. Was für die Wahl der richtigen Therapie entscheidend ist.

Für all das unabdingbar ist jedoch die größtmögliche Nähe zwischen Arzt und Patient*in. Und die kann keine Technologie so herbeiführen, wie die persönliche Begegnung das kann. Dieses Gleichgewicht zwischen Mensch und Technik wünschen wir uns im Smart Hospital. Und natürlich wünschen wir uns auch, dass endlich das Faxgerät aus deutschen Krankenhäusern verschwindet – für das wir in anderen Ländern belächelt werden. Aber das wird wohl noch einen Moment dauern.
yeswecan!cer: Danke vielmals, lieber Prof. Werner, für Ihre Zeit.
#dubistnichtallein


GESCHICHTEN AUS MUTLAND
yeswecan!cer-Beirat baut das Krankenhaus der Zukunft

Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus? Die Universitätsmedizin Essen hat eine klare Zielvorstellung für ihren Weg in die Zukunft, die deutschlandweit als beispielhaft gilt: Krankenhäuser müssen smart sein, um auch künftig eine patientenorientierte, für alle dauerhaft zugängliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Damit ist nicht ein ganz anderes Krankenhaus gemeint. Das Krankenhaus der Zukunft ist ein besser vernetztes Krankenhaus. Doch auch dieser Perspektivenwechsel kommt einer Revolution gleich. Das Smart Hospital ist sowohl auf Klinik- als auch auf volkswirt-schaftlicher Ebene die Blaupause für eine innovative, digitalisierte und zukunftsfähige Medizin, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Deshalb gilt Prof. Jochen A. Werner, der Essener Ideenschmied, als „Der Reformer“ (brand eins, Ausgabe 1/2021) des deutschen Gesundheitswesens insgesamt.
Das zentrale Instrument dazu ist die Digitalisierung. In Essen wird doppelt so viel Geld in IT-Projekte investiert wie in anderen deutschen Kliniken üblicherweise, um zu einem hochmodernen, digitalisierten Smart Hospital zu werden. Auf diese Weise ist die Universitätsmedizin Essen in den vergangenen Jahren Vorreiter geworden: Sie hat Neuland betreten – denn derzeit gibt es weder eine einheitliche Vorstellung davon, was ein Smart Hospital ist, noch belastbare Studien zum Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Und deshalb sind die Erfahrungen, die in Essen auf dem Weg hin zum Smart Hospital gesammelt werden, für das Krankenhaus- und Gesundheitswesen so außerordentlich wertvoll.

In Essen wird digitale Vernetzung als Chance begriffen, ganzheitlich betrachtet und als Unternehmensstrategie voran-getrieben: Ziel ist es, sämtliche Bereiche des Smart Hospitals so zu vernetzen, dass medizinische Leistungen, Pflege und Service für den Patienten unmittelbar miteinander verknüpft sind. Ein Beispiel: Derzeit wird in Essen ein System entwickelt, das die medizinischen Daten von Notfallpatient*innen bereits aus dem Rettungswagen an das Computersystem der Klinik übermittelt: Damit sich die Klinik ohne Zeitverlust schnellst- und bestmöglich vorbereiten kann, bereits bevor eine Patient*in eingeliefert wird. In ähnlicher Weise widmen sich IT-Projekte der Essener Universitätsmedizin beispielsweis der Organisation von Nachsorgeuntersuchungen oder dem Bettenmanagement. Ziel ist es, in Zukunft alle Akteure des Gesundheitswesens – Ärzte, Kur- und Pflegeeinrichtungen – zu vernetzen: Damit alle, die an einer Behandlung beteiligt sind, gemeinsam an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen (können). Im Sinne der Patient*in.
Im Krankenhaus der Zukunft kommen künstliche Intelligenz und Algorithmen zum Einsatz. Die Universitätsmedizin Essen setzt auf eine zunehmende IT-Durchdringung und die Einführung der elektronischen Patientenakte. Damit Ressourcen effizienter genutzt und die Behandlung von Patienten weiter verbessert werden können. Darüber hinaus plant die Universitätsmedizin Essen in naher Zukunft unter anderem ein Robotikzentrum, die Einführung eines digital unter-stützten Call Centers sowie eine eigenständige Abteilung für den 3D-Druck.

Die Medizin und damit auch die Krankenhäuser stehen vor der tiefgreifendsten Veränderung ihrer Geschichte. Nicht weniger als ein Systemwechsel bahnt sich an. Die Idee des Smart Hospitals weist dabei die Richtung. Zwei Grundbedingungen leiten die Entwicklung in Essen grundsätzlich an: Das Smart Hospital dient dem Wohl der Patient*innen, fördert ihre Heilung und ermöglicht ihnen schnellen Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und es schafft verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen vor allem in der Pflege, insbesondere durch den Einsatz digital gestützter Dokumentation.

Spannend? Hier gibt’s mehr Informationen.


MITMACHEN UND MUTMACHEN
Krise als Chance

Wie geht’s weiter? Nachdem wir die Corona-Pandemie überwunden haben. Mit dieser Frage beschäftigte sich Matthias Horx bereits zu Beginn der Krise im Frühjahr des vergangenen Jahres 2020 in seiner Zukunfts-Kolumne unter der Überschrift Die Welt nach Corona. Nach einer Laufbahn als Journalist und Publizist entwickelte sich Matthias Horx in den vergangenen Jahren zum einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher des deutschsprachigen Raums. Er veröffentlichte 20 Bücher, von denen viele zu Bestsellern wurden, gründete Deutschlands wichtigsten futuristischen Think-Tank, das Zukunftsinstitut Horx GmbH mit Sitz in Frankfurt und Wien. Matthias Horx ist Visionär und #Mutmacher par excellence. Weil er bei allen Themen, mit denen er sich auseinandersetzt, nachdrücklich dazu aufruft, Krise auch als große Chance zu begreifen. Welche Chancen er bei Corona und Krebs sieht, erläuterte er in seiner Eröffnungsrede zur YES!CON 2020 am letzten Septemberwochenende in Berlin.

Dabei vergleicht Matthias Horx die Erfahrungen, die alle Menschen derzeit in der Corona-Pandemie machen, mit denen, die viele Krebspatient*innen im Anschluss an ihre Diagnose sammeln. Denn eine jede Krise ist eine Zumutung, wie er ausführt: Sie mutet uns Mut zu. Jeder existenzielle, bedrohliche Einschnitt in ein Leben fordert unsere Änderungs-fähigkeit radikal heraus. Es geht nicht weiter, wie bisher – es beginnt etwas Neues, dem wir uns aktiv zuwenden müssen. In ähnlicher Weise, wie die Corona-Pandemie nicht irgendwann vorbei sein wird, ist schließlich auch der Krebs nicht irgendwann einfach wieder weg. Deshalb fordern Krebs und Corona uns in sehr ähnlicher Weise heraus – fordern uns geradezu auf, uns neu zu erfinden. So Horx.
Wir werden gezwungen, uns zu vergegenwärtigen, uns das klarzumachen, was Horx die Wahrheit nennt: Dass wir als Menschen abhängig sind von der Natur, in und mit der wir leben. Und von der wir als moderne Menschen dachten, uns unabhängig gemacht zu haben. Eine Krankheit in einer solchen Intensivität wie bei Krebs bezeichnet er als Möglichkeit, als ein Wachrütteln: Im Moment der Krise spüren wir intensiv, was uns wirklich wichtig ist und was uns möglicherweise fehlt. Denn entscheidend für die Bewältigung einer Krise wie bei einer Krebserkrankung ist die Beantwortung der Frage, wie gut wir unsere Widerstandskräfte mobilisieren können. Für viele Menschen, wenn auch nicht für jeden, kann die Beschäftigung mit dieser Frage geradezu einen Energieschub bedeuten.

Zuversicht angesichts einer Zumutung erhöht die Lebensqualität: Wenn Du etwas tust! Und anderen nah bist dabei. Wenn wir erfahren: Hoffnungslos erscheinende Dinge können sich zum besseren wenden! So Horx. Eine Krise mutet uns zu, Zuversicht zu gewinnen gegen pessimistische Verunsicherung. Wir sind gezwungen, uns zu entwickeln. Machen die Erfahrung: Auch in schwierigsten Momenten unseres Lebens fällt uns etwas ein. Es geht weiter. Viele Patient*innen erleben während ihrer Krebserkrankung, wie ihnen diese Gewissheit ungeahnte Stärke verleiht, über sich selbst hinauszuwachsen. Vor allem, wenn wir in Gemeinschaft ein traumatisches Lebensereignis zusammen mit anderen Menschen durchstehen.
So wie die Gesellschaft insgesamt während der Corona-Pandemie zusammengerückt ist, macht es besonders stark, die von einer Krebserkrankung ausgelösten Ängste gemeinsam mit anderen zu überwinden. Digitale Kommunikationstechnik – Fernkommunikation, wie Horx sie nennt – hilft dabei: Ist aber kein Allheilmittel an sich, wie er erläutert. Die Zukunft liegt in einer sinnvollen Verbindung von Technik mit den Bedürfnissen, die Menschen wirklich haben. Und das meint insbesondere: Wir benötigen neue Konzepte, trotz Distanz, miteinander präsent zu sein.

Wie wird die Zukunft nach der Krise aussehen? Nach Corona. Oder nach Krebs. Ein spannendes Gedankenspiel: Rückblick aus der Zukunft, wundern und staunen. Aber: Schaut selbst! Unbedingt sehenswert – ein Highlight der YES!CON: Matthias Horx’ Keynote in unserer Mediathek.


VORSCHAU
auf die CALL-INs 2021

Die Themen für die CALL-INs in den ersten Wochen des neuen Jahres stehen fest.
Los geht’s am Donnerstag, 14. Januar mit einem CALL-IN zum Thema:

Mutmacher – Was leisten Selbsthilfe-Initiativen?

Welche Hilfestellungen können Betroffene leisten? Stärkt Hilfe zur Selbsthilfe gleichsam automatisch? Wenn Krebs-patient*innen das Gefühl haben „Du bist nicht allein”. Was können Betroffene leisten? Was leisten Ehrenamtliche besser als Fachleute? Und wo haben sie (ihre) Grenzen? Bianca Nawrath im Gespräch mit #Mutmacher*innen, die ihre Geschichten erzählen. So starten wir mit unseren CALL-INs ins neue Jahr 2021. Aber auch danach bleibt’s gewohnt spannend:

21. Januar: Präventionsmedizin: Kann ich schneller sein als der Krebs?
28. Januar: Was kann ich selbst aktiv gegen die Krankheit tun?
4. Februar: Spezial zum Weltkrebstag

Darüber hinaus sind bereits weitere Themen in Vorbereitung – wie beispielsweise: Krebs bei Kindern – Wenn es die Kleinsten trifft.

Also: Die Termine unbedingt bitte schon einmal vormerken.
Schickt schon jetzt Eure Fragen, gerne auch als maximal 1 Minuten langes Video, an: call-in@yeswecan-cer.org.


YES!CON 2.0

Die nächste YES!CON findet am Wochenende 18./19. September 2021 statt. Bitte schon jetzt vormerken. Und: Hoffentlich sehen wir uns – diesmal auch persönlich im betterplace Umspannwerk Berlin.

Es wird viele neue Themen geben auf der YES!CON 2.0. Und neue Speaker – auch wenn wir erneut die bekannteste Krebs-Aktivisten, Blogger*innen und Influencer, renommierte Ärzte und Expert*innen, Vertreter aus Industrie, Medien, Kultur und Politik zusammenbringen werden. Dabei hoffen wir, dass wir die YES!CON 2020 – die erste digitale Krebs-Convention von Betroffenen für Betroffene mit über 40.000 Viewer und rund 6.000 Teilnehmer*innen, die virtuell teilgenommen haben – übertreffen können. Damit auch die nächste YES!CON im Jahr 2021 wieder zum größten Marktplatz für Therapien, Ideen, Initiativen und Lifestyle rund um das Thema Krebs wird.

Ab sofort werden wir Euch regelmäßig in YES!WEEKLY darüber informieren, was geplant wird.


WISSENSWERTES
In eigener Sache

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns auch auf diesem Weg für die vielen Glückwünsche zu bedanken, die uns an Weihnachten und zum Jahreswechsel erreicht haben. Es sprengt jeden Rahmen, all diejenigen zu erwähnen, die wir gerne namentlich nennen möchten. Gleichwohl – ohne auf einzelne hinzuweisen – ist es uns wichtig zum Ausdruck zu bringen: Wir sind zutiefst beeindruckt.
#strong2gether


EU-INITIATIVE

Schnell eines noch: Mit dem Jahreswechsel startete der von der EU-Kommission initiierte Plan zum Sieg über den Krebs, der ab 2021 umgesetzt werden soll. Kommissionschefin Ursula von der Leyen betonte am Weltkrebstag im vergangenen Jahr, sie habe einst Medizin studiert, um anderen zu helfen und Trauer und Hilflosigkeit zu überwinden.
„Heute steigen die Überlebensraten bei Krebs, aber es bleibt noch viel zu tun“, schrieb von der Leyen auf Twitter und warb um Unterstützung für den Plan. In Europa erkranken jährlich rund 2,7 Millionen Menschen neu an Krebs; dabei sind die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, nicht in allen Ländern der Europäischen Union gleich hoch. Es gibt verschiedene Programme und Initiativen auch auf europäischer Ebene, um einerseits die Krebsforschung zu stärken und andererseits die Krebsversorgung zu verbessern.

Die Initiative „Europa: Gemeinsam gegen Krebs“ soll deshalb die Arbeit von Ärzten, Wissenschaftlern und Politikern in Europa stärker vernetzen und koordinieren. Weitere Information hier.
Wir werden die Initiative der EU-Kommission sehr genau beobachten: Und Euch mit YES!WEEKLY darüber informieren, welche neuen Impulse beispielsweise für die Krebsforschung daraus erwachsen.


DU BIST NICHT ALLEIN!
YES!APP-Geschichten

Über die YES!APP haben Stephie und Jacky zusammengefunden. Stephie hat uns geschrieben:

Jacky habe ich kennengelernt, nachdem ich in der YES!APP in der Suche die Kilometeranzahl auf max. 20 km reduziert habe. Denn: Ich komme aus Cloppenburg und sie aus der Nachbarstadt Vechta. Mir war Jacky sofort sympathisch. Wir haben jeden Tag im Chat hin und her geschrieben. Das tolle ist, dass wir in der Chemotherapie gleich auf sind. Hat die Eine mal Vorsprung, muss die andere Pause machen. Und umgekehrt: Als wenn es so sein soll, das die Eine auf die andere wartet.
Jacky hat dann vorgeschlagen, die Nummern auszutauschen – die beste Idee überhaupt. Es vergeht kein Tag, wo nicht eine der anderen schreibt „Guten Morgen, wie geht es Dir heute“ – und wenn dich dieser Mensch dann noch so gut versteht, also: Mehr kann man sich nicht wünschen.
Egal wie schlecht es Jacky selber geht, sie hat immer ein offenes Ohr für die komischsten Fragen und aufmunternde Worte für mich. Irgendwie schaffen wir es, uns gegenseitig Mut zuzusprechen und weiter zu machen. Ich bin sehr froh, Jacky in meinem Leben zu haben. So ist der Weg um einiges leichter und verständlicher geworden. Den Rest schaffen wir jetzt auch noch. Aufgrund der Coronalage konnten wir uns leider noch nicht treffen, aber bald in sitzen wir zusammen bei Weinund gutem Essen.

Dankeschön. Liebe Stephie. Für Deine Geschichte.

Wie bei Stephanie und Jaqueline hören wir oft davon, dass über die YES!APP Menschen zusammenfinden, die nah beieinander leben … aber ohne die YES!APP nicht voneinander erfahren hätten. Oft hören wir zudem: Wie gut, dass wir so einfach in Kontakt kommen konnten über die YES!APP – doch wie schade, dass wir uns zu Corona-Bedingungen nicht treffen können. Im Moment. Was auch immer die Zukunft bringt: Irgendwann, vermutlich schon ganz bald werden wir uns wieder auch persönlich begegnen. Und dann: Holen wir nach!

Übrigens: Im Sommer 2018 gestartet, hat die YES!APP inzwischen 10.000 Nutzer. Jede und jeder findet so garantiert jemanden, mit dem Ihr über die YES!APP in Kontakt treten und zu genau Euren Themen ins Gespräch kommen könnt. Für das Jahr 2021 haben wir uns nicht nur vorgenommen, noch mehr Nutzer für die YES!APP zu gewinnen. Vor allem werden wir die APP weiter immer besser und vor allem interessanter machen.
Wir werden zusätzliche Funktionen wie einen individuellen Startbildschirm schaffen – ein so genanntes Dashboard, damit jede und jeder Nutzer das Erscheinungsbild der YES!APP nach seinen individuellen Bedürfnissen gestalten kann. Wir werden eine Tagebuchfunktion integrieren und die Hilfefunktionen umfangreich um praktische Tipps erweitern sowie eine Servicenummer für APP-Nutzer einrichten. Selbstverständlich bleibt die YES!APP kostenlos.
Und weil wir auch wissen, dass eine APP nicht für jeden etwas ist, arbeiten wir zudem an weiteren innovativen Ideen. Bleibt gespannt.
#strong2gether


Schickt uns Eure YES!APP-Geschichten!

Welche Begegnungen verdankt Ihr der YES!APP? Welche Freundschaften habt Ihr hinzugewonnen? Wie habt Ihr Euch kennengelernt? Und vor allem: Welche Inspiration verdankt Ihr den Menschen, die Ihr ohne die YES!APP möglicherweise nie kennengelernt hättet?
Bitte teilt Eure Erlebnisse mit uns. Schreibt uns, wie die YES!APP Euch hilft, wie sie Euch stark und mutig macht.
Wir freuen uns über jede Mail an news@yeswecancer.org.


FÜR EURE WATCHLIST
Kein Netz!

Internet ist wie Klimawandel: Wir wissen, dass da was auf uns zukommt, dass wir eigentlich schon mittendrin stecken, aber wir wollen rasch noch WhatsApp checken, einen Post liken oder dieses schicke Shirt bestellen. Wir nutzen all’ die Möglichkeiten, zugleich leiden wir an unserem Kaufwahn, dem Datenklau und unseren Kindern, die süchtig sind wie wir, nur anders. Dieses Buch ist ein Reisebegleiter in die digitale Welt: Was ist gut für mich, für uns, für alle? Was kann weg?

Der Untertitel des unterhaltsamen, spannenden, inspirierenden, erschreckend nützlichen Buches verspricht nicht zu viel: Es geht um Geld, Zeit, Laune, Liebe – und darum, wie wir unser wirkliches Leben zurückerobern können. Der Autor Hajo Schumacher rechnet nicht ab, sondern arbeitet so auf, dass man beim Lesen immer wieder schaudern muss. Ein pointiert geschriebenes Buch, dass nicht nur ungeheuer viel Spaß bereitet: Sondern eines, das zum Nachdenken anregt. Eines der wichtigsten Bücher des Jahres.

Hajo Schumacher: Kein Netz!
Eichborn Verlag 2020
Hardcover, 271 Seiten
ISBN: 978-3-8479-0062-7
€ 20,00 [D]


WEITER GEHT’S …

Die nächste Ausgabe von YES!WEEKLY versenden wir heute in einer Woche am Dienstag, 12. Januar 2021. Schon gemerkt? Wir lassen uns vom Jahreswechsel nicht unterbrechen – und zählen weiter: In YES!WEEKLY #05 bleiben wir rund um den Themenschwerpunkt Krebs nach Corona aktuell.

Wenn Euch diese Ausgabe von YES!WEEKLY gefallen hat: Macht bitte Werbung für uns. yeswecan-cer.org/newsletter
Und schreibt uns, was wir noch besser machen können. Jede E-Mail an news@yeswecan-cer.org wird beantwortet.

Einen hervorragenden Start in ein gutes neue Jahr 2021!


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